Leserbrief zu http://www.piratinnen-im-netz.de/aktuelles/topthema_0301_5.html

Verwundert lese ich wieder einmal einen Eurer Artikel.
Als langjährige (seit November 1990) Internetnutzerin bin ich ehrlich gesagt noch nie auf die Idee gekommen, dummen Werbemails nachzujagen, seien sie nun pornographischen Inhalts oder nicht.

Spam ist Spam ist Spam - und keinen zweiten Blick wert.

Weiterhin ist die Tatsache "sex sells" in der Wirtschaft weithin bekannt. Daß das Internet natürlich auch dafür genutzt wird, wundert offenbar nur die EMMA.

Daß die sexuellen Inhalte "immer sadistischer, immer drastischer" werden, kann ich so nicht finden. Ganz im Gegenteil hat das Internet dazu geführt, daß sich Menschen mit gleicher Gesinnung, gleichen Problemen oder Vorlieben leichter zusammenfinden können.
Das gilt für von seltenen Krankheiten betroffene genauso wie für Sadomasochisten, auch wenn es letztere für EMMA wohl immer noch nicht gibt. Ehrlich: Ihr habt Euch doch noch nie mit den einschlägigen Gesprächskreisen auseinandergesetzt, sonst würdet Ihr in dem Zusammenhang nicht dauernd von ungewollter Gewalt reden.

Weiterhin schlagt Ihr die laut RFC unzulässige Endung ".frau" vor. Dies zeigt einmal mehr, daß Ihr Euch mit der Technik des Internet nie richtig befasst habt.

Ihr fordert EU-weite Richtlinien und seht doch nicht, daß die "Schmerzgrenze" ziemlich von der jeweiligen Kultur abhängig ist.

Und: stört es wirklich so viele Nutzer? Könnt Ihr Euch nicht vorstellen, daß es durchaus auch Frauen gibt, die Spaß an ihrer eigenen Sexualität und auch an Pornographie haben?

Was wir wirklich TUN sollten: gegen ungewollte und Kinderprostitution vorgehen. Dies schafft man aber nicht, indem man sich mit den Konsumenten und den Werbern befasst. Dadurch wurde noch KEIN Verbrechen verhindert!

Falls Ihr diesen Leserbrief nicht veröffentlichen wollt, er steht auch unter http://www.gattinnen-im-netz.de/.

Andrea 'Princess' Wardzichowski